Ein Köpfchen.
Viele Fragen.

Ich frage mich, …

… wie häufig eine lagebedingte Schädelverformung auftritt?

Zur Häufigkeit von Plagio- und Brachycephalien gibt es keine genauen Zahlen. Seitdem empfohlen wird, Kinder zur Vermeidung des plötzlichen Kindstods auf dem Rücken zu lagern, hat die Anzahl der lagebedingten Kopfdeformitäten stark zugenommen.

… ob die Helmtherapie Risiken für mein Kind birgt?

Unserer Erfahrung nach sind noch nie Risiken bei der Helmtherapie aufgetreten. Wenn Sie mit Ihrem Kind in den ersten Lebensmonaten in eines unserer Zentren kommen und wir zu einer Behandlung raten, können wir einen Behandlungserfolg garantieren.

… wann der richtige Zeitpunkt für eine Behandlung ist?

In einem Alter von 1 - 3 Monaten empfehlen wir vorbeugende Maßnahmen wie z. B. Umlagerung und Physiotherapie. Sind nach dem 4. Lebensmonat noch Kopfdeformitäten sichtbar, ist es sinnvoll, Ihr Kind bei einem unserer Ärzte vorzustellen vorzustellen. Wir sind zuversichtlich, die Kopfdeformität Ihres Babys wieder ausgleichen zu können, wenn es bei Behandlungsbeginn deutlich jünger als 15 Monate ist. Je früher die Therapie begonnen wird, desto besser.

… ob der Helm mein Baby stört?

Machen Sie sich keine Sorgen, Kinder in diesem Alter gewöhnen sich sehr schnell an den Helm. Je jünger das Baby ist, desto eher wird es den Helm akzeptieren. Unsere Ärzte passen den Helm maßgenau an den Kopf Ihres Kindes an, sodass Ihr Baby dadurch nicht eingeschränkt wird. Im Allgemeinen wird es Ihrem Kind durch den Helm ein wenig wärmer werden, kleiden Sie es also leichter und luftiger.

… wie der Helm eigentlich funktioniert?

Jeder Helm wird individuell für den jeweiligen kleinen Patienten angefertigt und angepasst. Die Korrektur der Schädeldeformitäten gelingt hierbei nicht durch ein "Hineindrücken" prominenter Areale des Kopfes, sondern dadurch, dass diese Stellen zunächst am weiteren Wachstum gehindert werden (das geschieht ohne Druck), wobei abgeflachte Anteile durch das eigene Wachstum ausgefüllt werden. Bei der Helmtherapie handelt es sich also um eine völlig schmerzfreie Maßnahme zur Wachstumslenkung. Kurz: "Genauso wie ein Kuchenteig in der Backform aufgeht, wächst der Kopf in die ideale Helmform hinein".
Schauen Sie sich doch die Erfolgsbeispiele unserer Patienten an.

… wie lange der Helm getragen werden muss?

Je nach Alter des Kindes und Ausprägung der Deformität dauert die Behandlung zwischen 8 Wochen und 8 Monaten. Während der Behandlungszeit trägt Ihr Kind den Helm 23 Stunden am Tag. Lediglich zur Hautpflege und Helmreinigung wird er für eine Stunde pro Tag abgenommen. Unabhängig davon kann der Helm aber problemlos kurzfristig, z.B. beim Bekleidungswechsel, abgenommen werden. Und auch für das Babyschwimmen ist der Helm kein Hinderungsgrund. In dieser Zeit wird der Helm einfach abgelassen (es handelt sich dabei gewöhnlich um lediglich 45 Minuten pro Woche).

… ob die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden?

Die Kosten für die Helmtherapie werden bei ausgeprägten Deformitäten von vielen Krankenkassen übernommen. Manche Kassen stehen der Helmtherapie sehr aufgeschlossen gegenüber, andere leider nicht. Wieder andere machen ihre Entscheidung von der Ausprägung und Schwere der Schädeldeformität abhängig. Es handelt sich immer um eine Einzelfallentscheidung der jeweiligen Krankenkasse. Um zu erfahren, ob Ihre Krankenkasse für die Kosten der Helmtherapie Ihres Kindes aufkommt, fragen Sie einfach bei Ihrer Kasse nach. Dazu reichen Sie den Befund und Kostenvoranschlag ein, den Sie nach erfolgtem Erstgespräch erhalten werden.

… welche Therapie sinnvoll ist und wann?

Je nach Ursache bzw. Ausprägungsgrad der Deformität ist eventuell schon in den ersten drei Lebensmonaten eine Therapie indiziert. Eine Synostose muss meist operativ korrigiert werden; bei sehr stark ausgeprägten lagebedingten Deformitäten ist eventuell bereits ab dem dritten Lebensmonat eine modellierende Kopforthesentherapie sinnvoll, da ab dem 4./5. Lebensmonat keine selbstständige Formveränderung mehr stattfindet.

… ob eine Synostose oder eine lagebedingte Deformität vorliegt?

Synostotisch bedingte Deformitäten sind manchmal schon vorgeburtlich bzw. kurz nach der Geburt sichtbar. Dabei prägen sich je nach Lokalisation der Nahtverknöcherung unterschiedliche Kopfformen aus. Mehr Informationen finden Sie hier. Sollte bei Ihrem Kind eine solche Kopfform vorliegen, raten wir Ihnen einen Arzt aufzusuchen, der Sie dann ggfs. an einen Spezialisten überweisen wird.

… ob sich geburtstraumatisch entstandene Kopfdeformitäten auswachsen?

Das stimmt, bis zur 8.-12. Lebenswoche, soweit das Lehrbuchwissen. –  Lagebedingte Deformitäten bilden sich nach der Geburt aus und verbessern sich bis zum 4.-5. Lebensmonat durch intrakraniellen (Blut)druck sowie durch das Wachstum des Gehirns. Danach findet ohne Behandlung keine Veränderung der Form mehr statt.

… ob der Helm nur nachts getragen werden kann?

Die Helmtherapie ist nur dann effektiv, wenn der Helm über den gesamten Therapiezeitraum konsequent 23 Stunden pro Tag getragen wird, da der Kopf 24 Stunden pro Tag wächst und genau dieses Wachstum benötigt wird, um es in die gewünschte Richtung zu lenken. Unabhängig davon kann der Helm aber problemlos kurzfristig, z.B. beim Bekleidungswechsel, abgenommen werden. Und auch für das Babyschwimmen ist der Helm kein Hinderungsgrund. In dieser Zeit wird der Helm einfach abgelassen (es handelt sich dabei gewöhnlich um lediglich 45 Minuten pro Woche).

 

 

… aus welchem Material der Helm besteht.

Der Helm besteht aus dem Kunststoff Polyethylen (Kurzzeichen PE), welcher auch für Implantate, künstliche Herzklappen und Oberflächen von Endoprothesen verwendet wird. Das Äußere des Helmes ist fest, im Inneren ist das Material geschäumt und somit angenehm zu tragen.

 

 

… ob es einen „Rückfall“ nach Therapieende gibt?

Eine spontane Veränderung der Schädelform ist nach dem 5. Lebensmonat nicht mehr zu beobachten, da bis zu diesem Zeitpunkt der Schädelknochen mineralisiert und härter geworden ist.

Da Ihr Kind bei Therapieende älter als 5 Monate sein wird, ist also mit keinem Rückfall zu rechnen. Das durch die Helmtherapie erreichte Ergebnis ist lebenslang stabil.